#reisen
Veröffentlicht: 23.07.2019
Autor: Sepp Aschauer

Reisebericht für die Watzmanntour
von Frau Himmelblau

Von Königen, Sachsen und Murmeltieren

Bei wunderbarem Wanderwetter trifft sich unsere Gruppe mit Bergwanderführerin Vroni in Schönau am Königssee. Nach einem kurzen Ausrüstungscheck brechen wir in Richtung Watzmannhaus auf und lassen Hektik und Trubel der Fußgängerzone hinter uns. Unser Weg führt uns durch den Wald zur Kührointalm. Nach einer kleinen Stärkung geht es weiter über Steine und Wurzeln bis wir vor uns die Falzalm sehen. Von hier aus ist es nur noch ein kleines Stück bergauf zum Watzmannhaus, dessen Fahne wir von hier unten schon sehen können. Je näher wir unserer ersten Schlafstätte kommen, desto nebliger wird es. Auch wenn wir nicht mit einem tollen Bergpanorama belohnt werden, freuen wir uns riesig, es schon bis hierher geschafft zu haben. Weil es auf den Zimmern eindeutig zu kalt ist, finden wir uns ziemlich schnell wieder in der Gaststube ein, die bald sehr voll ist. Bei allem Andrang bleibt das Personal sehr souverän und freundlich. Nach einem leckeren Abendessen lassen wir den Tag gemeinsam in der Gaststube ausklingen. Die verordnete Hüttenruhe ab 22 Uhr mag etwas spießig anmuten, aber nach dem Aufstieg hat keiner von uns dagegen etwas einzuwenden.

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Der Aufstieg zum Watzmann - Hocheck 2.651m

 1.400 HM im Aufstieg | 1.900 Hm im Abstieg

Am nächsten Tag klingelt der Wecker bereits kurz nach halb sechs und gut eine Stunde später brechen wir zum Hocheck auf. Zuerst schlängelt sich der Weg noch angenehm nach oben, aber bald bewegen wir uns im exponierten Gelände über Gestein und Geröll.Diese Passagen sind für mich immer die spannendsten auf meinen Wanderungen und obwohl ich mich hier besonders konzentrieren muss, genieße ich diese kleinen Herausforderungen sehr. Gut eine dreiviertel Stunde Stunde nachdem Vroni uns darauf aufmerksam macht, dass wir jetzt schon auf Höhe der Watzmannfrau sind, sehen wir auch schon die beiden Gipfelkreuze des Hochecks. Auch wenn uns die atemberaubenden Blicke auf Großvenediger und Zugspitze aufgrund der Wolken entgehen, ist es doch ein großartiges Gefühl hier zu stehen! Nach einer Weile machen wir uns auf den Rückweg und kraxeln vorsichtig wieder Richtung Watzmannhaus. Inzwischen hat der Regen eingesetzt. Weil wir heute noch einige Kilometer zurückzulegen haben, wandern wir dennoch weiter taleinwärts, an der Falzalm vorbei und in den Wald hinein. Nach vielen Serpentinen erreichen wir die Mitterkaseralm, die uns mit leckerem hausgemachtem Kuchen überzeugt. Der anstrengendste Teil der heutigen Etappe ist geschafft.

 

Der lange Marsch durch das Wimbachgries

Wir gehen weiter recht gemütlich auf einem Sandweg bergab bis wir am oberen Ende der Wimbachklamm angekommen sind. Unsere Tour führt uns jetzt durch das Wimbachtal. Hier fließt – größtenteils verborgen unter dem charakteristischen, feinen Geröll, dem sogenannten Gries – der Wimbach. Wir können diesen Abschnitt bei Sonnenschein genießen und machen am Wimbachschloss noch einmal Rast. Das letzte Stück führt uns direkt durch das Gries, das an manchen Stellen bis zu 300 Meter breit ist. Kurz vor der Wimbachgrieshütte fängt es noch einmal an zu regnen und die zwischenzeitlich getrocknete Kleidung wird noch einmal einer Belastungsprobe unterstellt.Die Hütte ist schon gut besucht und die Wirtin zeigt uns gleich unsere Zimmer im ersten Stock. Leider gibt es hier keinen Trockenraum, daher ist es ein kleines Glücksspiel, ob unsere Wanderausrüstung bis morgen trocken sein wird. Dafür ist das Abendessen hier richtig gut und auch der größte Hunger kann gestillt werden. Auch heute lassen wir den Abend wieder gemütlich ausklingen. Vroni erklärt uns einiges über die Kunst des Wanderkarten-Lesens, später vertreiben wir uns den Abend mit diversen Kartenspielen. Obwohl meine Füße heute von der langen Tagestour schmerzen und die Waden zwicken, bin ich sehr glücklich dem König heute auf den Kopf gestiegen zu sein.

Vom Wimbachgries ins Steinerne Meer
zum Kärlinger Haus

Nach einer erholsamen Nacht fällt mir heute der Schritt nach draußen unheimlich schwer. Unser heutiges Etappenziel lautet Kärlinger Haus und es regnet ununterbrochen. Wir folgen der Beschilderung Richtung Hundstodgatterl über die verfallene Trischübelalm. Über viele Wurzeln und Steine, die heute richtig nass und rutschig sind, geht es weiter und schließlich erreichen wir die Hundstodgrube. Trotz des anhaltenden Regens gefällt es mir hier richtig gut. Die Hundstodgrube ist idyllischer als ihr Name es vermuten lässt. Hinter der nächsten Wegbiegung entdecken wir die eine große Herde Gämsen, die schnell das Weite sucht als sie uns bemerkt. Wir wandern nun wieder über Fels und Geröll bergauf Richtung Hundstodgatterl. Hier oben auf ca. 2.000 Meter Höhe weht ein kalter Wind und es fängt an zu graupeln. Mittlerweile ist es eine ziemliche Kletterei, um zum höchsten Punkt unserer heutigen Etappe zu gelangen und wir sehen sehr deutlich, wie der Gletscher in der letzten Eiszeit die Landschaft geprägt und die Steine geschliffen hat. Vroni steht uns immer mit Rat und Tat zur Seite und hilft uns über besonders schwierige Stellen. Am Hundstodgatterl auf 2.188 m Höhe angekommen, klatschen wir ab und freuen uns riesig hier zu stehen, auch wenn die Sicht noch immer schlecht ist. Wir wandern wieder bergab und erreichen das sogenannte Himmelreich. Der Weg zieht sich am Rand des Steinernen Meeres ohne große Höhenunterschiede dahin. Hier grasen Schafe und wir sehen sogar ein recht neugieriges Murmeltier. Nach einer Weile führt der Weg wieder hinab zum Kärlinger Haus, das wir bald schon aus der Ferne sehen können. Für ein Bad im Funtensee ist heute irgendwie nicht das passende Wetter, deshalb gehen wir direkt ins Haus und sind heilfroh, endlich die nassen Sachen ablegen zu können. Die Hütte ist aufgrund des Wetters bereits gut besucht und so ist die Zeit bis zum Abendessen kurzweiliger als ich gedacht habe. Eine ganze Truppe der DAV-Sektion Chemnitz stößt auch noch zu uns und so fühle ich mich im tiefsten Bayern doch sehr heimisch.

Am letzten Tag geht es zurück nach
St. Bartholomä am Königssee

Zum Abschluss unserer Hüttentour scheint die Sonne und wir können vor unserem Aufbruch den Funtensee einmal in aller Ruhe genießen. Das ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde hier. Aber es hilft nichts. Unser heutiges Ziel lautet Schönau am Königssee. Und so wandern wir durch das Ofenloch entspannt bis zur Saugasse. Im Ofenloch grüßt uns der Watzmann zum Abschied diesmal ohne Wolken. Wir gelangen zur Saugasse und können an dieser Stelle unsere Stecken wieder ganz gut gebrauchen. Der Weg ist nun nicht mehr anspruchsvoll. Weiter taleinwärts schimmert zwischen den Bäumen schon der Königssee und schließlich erreichen wir das Ufer. Vroni schießt noch einmal ein Gruppenbild und dann legen wir die letzten Meter zurück zur Bootsanlegestelle in St. Bartholomä. Zum Abschluss genehmigen wir uns noch ein paar Weißwürste, bevor wir mit dem Boot nach Schönau zurückfahren. Hier ist alles viel hektischer als noch vor ein paar Stunden. Viele Touristen und noch mehr Souvenirläden begleiten uns auf dem Weg zurück zur Touristeninformation, wo sich unsere Wege nun trennen.

Mein Rèsumè

Ich für meinen Teil werde meine Mitstreiter, die Erfahrungen und Eindrücke der letzten vier Tage in guter Erinnerung behalten. Das Team der Alpine Welten Familie hat mir eine tolle erste Hüttentour ermöglicht und für mich steht heute schon fest, dass ich dieses Abenteuer wiederholen möchte.

 

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