Spitzbergen
Spitzbergen – norwegisch Svalbard („kühle Küste“) – liegt nördlich des Polarkreises zwischen dem 74. und 81. Breitengrad, etwa auf halber Strecke zwischen Tromsø in Nordnorwegen und dem Nordpol. Die Inselgruppe besteht aus fünf größeren Inseln und über 400 kleineren, verstreuten Eilanden. Politisch gehört Svalbard zu Norwegen, unterliegt jedoch einem eigenen völkerrechtlichen Status gemäß dem Svalbard-Vertrag von 1920.
Bereits ab dem 17. Jahrhundert wurde Spitzbergen intensiv vom Walfang genutzt. Eine dauerhafte Besiedelung begann allerdings erst im 19. Jahrhundert mit dem Abbau der umfangreichen Kohlevorkommen, die bis heute Spuren in der Landschaft und in Orten wie Barentsburg und Pyramiden hinterlassen haben. Auch Polarforschung spielte früh eine bedeutende Rolle: In den 1920er Jahren startete der berühmte Entdecker Roald Amundsen von Spitzbergen aus zu mehreren seiner legendären Arktis-Expeditionen.
Die heutige Infrastruktur ist überschaubar: Die Insel verfügt über ein Straßennetz von nur etwa 46 Kilometern, das sich nahezu ausschließlich auf den Hauptort Longyearbyen beschränkt. Außerhalb des Ortes sind Skidoos das bevorzugte Fortbewegungsmittel, insbesondere in den Winter- und Frühlingsmonaten.
Spitzbergen ist bis heute ein wichtiger Standort der internationalen Wissenschaft. Insbesondere Longyearbyen und die Forschungsstation Ny-Ålesund dienen als Ausgangspunkte für Expeditionen in die Arktis. Die Region spielt auch für die deutsche Polarforschung eine zentrale Rolle: So nutzt das Alfred-Wegener-Institut (AWI) Spitzbergen regelmäßig als Forschungsbasis.
In diesem Zusammenhang ist auch unsere langjährige Zusammenarbeit mit Institutionen der deutschen Polarforschung von Bedeutung: Ein Teil der deutschen Polarforscher sowie die Besatzung der Polarstern wird von unserem Team speziell auf Spitzbergen auf den Einsatz in der Arktis vorbereitet. Mehr erfährst Du hier: Polar Code Training | Ausbildung für die Seeschiffahrt
Eisbären auf Spitzbergen
Auf Spitzbergen leben schätzungsweise rund 3.000 bis 3.500 Eisbären – damit gibt es dort fast doppelt so viele Eisbären wie menschliche Einwohner. Die zwischen November und Januar geborenen Jungtiere werden im Frühjahr von ihren Müttern aus den Schneehöhlen in Richtung Küste geführt, um dort Zugang zu Nahrung zu finden.
In Regionen wie Ny-Friesland und dem Atomfjella-Gebirge ist die Populationsdichte deutlich geringer als in den westlichen Küstenregionen. Sichtungen sind hier seltener, können jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund legen wir bei allen Touren größten Wert auf Sicherheit und Prävention.
Unsere Bergführer sind daher mit einem für arktische Bedingungen geeigneten Gewehr ausgestattet. Die Waffe dient ausschließlich dazu, im Ernstfall den nötigen Sicherheitsabstand zum Tier zu wahren. Unser Ziel ist es stets, Konfrontationen zu vermeiden und dem Tier mit dem größtmöglichen Respekt zu begegnen.
Spezialisierte Bergführer
Die Ausbildung eines IVBV Bergführers umfast keine spezialisierte Ausbildung für arktische Regionen und die damit verbundenen Gefahren und Risiken. Auf Spitzbergen setzen wir daher auschließlich Bergführer ein die, vorher von uns in der Waffenhandhabung mit großkalibrigen Gewehren ausgebildet wurden und einen Waffensachkundenachweis haben und / oder eine militärische Verwendung, bspw. als Heeresbergführer vorweisen können.
Diese Ausbildung umfasst nicht nur die technische Handhabung und sichere Lagerung der Waffe, sondern auch Vorschriften und Verhaltensweisen zum Eisbären und regelmäßige Schießübungen in spezialisierten Trainingszentren.
Diese Kriterien sind ein zentrales Qualitäts- und Sicherheitsmerkmal unserer Spitzbergen-Reisen. Im Ernstfall kann die routinierte Handhabung der Waffe entscheidend sein – daher hat sie bei uns höchste Priorität.
Zusätzliche Rettungs- und Kommunikationsmittel:
Zusätzlich zur Standardausrüstung führen wir auf allen Touren ein IRIDIUM-Satellitentelefon mit, um unabhängig von Mobilfunknetzen mit der Außenwelt kommunizieren zu können und regelmäßig aktuelle Wetterberichte einzuholen.
Zur weiteren Sicherheitsausstattung gehören:
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ein mobiler GPS-Peilsender zur Positionsbestimmung,
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eine umfangreiche Erste-Hilfe-Ausrüstung,
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sowie ein festgelegtes Notfallkonzept, das regelmäßig überprüft und trainiert wird.