#reisen
Veröffentlicht: 17.07.2018
Autor: Hansi Stöckl

Die Watzmann Ostwand

 2000 Meter Fels Durch die längste Wand der Ostalpen

Die Watzmann Ostwand wurde bereits im Jahre 1881 vom bekannten Ramsauer Bergführer Johann Grill auch genannt "Der Kederbacher" erstbestiegen. Die Erstbesteigung fand damals sogar mit einem Gast (Otto Schück) statt. Der Kederbacher war später der erste Hüttenwirt auf dem bekannten Watzmannhaus. Die 1888 eröffnete Alpenvereinshütte der DAV Sektion München Oberland ist der Stützpunkt für eine Watzmannbesteigung zur Mittelspitze, oder auch für die beliebte Watzmannüberschreitung welche über die Drei Gipfel des Watzmanns führt. Hocheck 2.651m | Mittelspitze 2.713m | Südspitze 2.713m.

 

watzmannostwand-mit-berchtesgadener-bergfuehrer.jpg

 

 

Verschiedene Wege durch die Watzmann Ostwand

Der Berchtesgadener Weg

Es gibt zahlreiche Wege um durch die Watzmann Ostwand zu klettern. Der "Klassiker" ist mittlerweile der Berchtesgadener Weg. Entgegen dem Kederbacherweg des Erstbegehers wird hier kein Eis-Material wie Steigeisen und Pickel benötigt. Die oftmals schwierige Randspalte der Eiskapelle wird hier umgangen und man steigt komplett links des Erstbegeher Weges durch die Wand bis zum ersten markanten Punkt in der Wand, dem Schuttkar. Früh startet der Tag in der Ostwand und im Dunkeln startet man am Oswandlager (direkt am Königssee) bis zur Eiskapelle und dann steil ansteigend durch sogenanntes "Schrofengelände" bis zum Schuttkar. Die Kletterei ist nicht sehr anspruchsvoll, aber die Wegfindung im Dunkeln ist sehr schwierig!

 

Schuttkar | Wasserfallplatte | Rampe

Die Kletterei beginnt im Schuttkar! Ab hier geht es teils frei, teils gesichert über Bänder und Rampen bis zum ersten Sporn. Schöne Kletterei im 2ten Schwierigkeitsgrad mit einigen schwierigeren Stellen sind optimal zum "Aufwärmen". Eine Querung zum 3ten Sporn ist sehr exponiert und lässt schon einmal Ostwandfeeling aufkommen. Nach einer kurzen Pause am Sporn folgt die Schlüsselstelle, die Wasserfallplatte. Ein kompakter Plattenschuss führt in mehreren Seillängen von Standplatz zu Standplatz empor. Plattenkletterei im 3ten Schwierigkeitsgrat ist gefragt. Nach 100 Metern mündet die Platte in die Rampe, welche in schöner und teilweise exponierter Kletterei bis zu einem traumhaften Pausenplatz an den Biwaklöchern empor führt. "Pause".

Gipfelschlucht | Biwakschachtel | Ausstiegsrisse

Geht schon noch!!

Die Pause in der Gipfelschlucht tut gut! Oft gibt es hier ein Wasser Rinnsal und die Flaschen können noch einmal gefüllt werden. Die Ostwand bekommt ab dem frühen Morgen pralle Sonne, und somit ist es enorm wichtig genügend zu trinken mit dabei zu haben! Ab den Biwaklöchern legt sich die Watzmann Ostwand zurück und es folgt eine Stunde gemütlichere Kletterei im Schrofengelände. Die Biwakschachtel ist unser nächstes Ziel. Die Ausblicke aus der Wand sind jetzt gigantisch. An der Dabelsteinplatte halten wir Inne und genießen den Tief- und Weitblick aus schon über 2000 Metern Höhe. Gut über die Hälfte ist bereits geschaftt! Wir nehmen Platz auf der Bank von Heinz Zembsch. Mit über 400 Begehungen der Watzmann Ostwand ist er der unumstrittene Rekordhalter. Zur 250 igsten Begehung haben Bergführerkollegen eine Bank an der Schachtel mit seinem Namen aufgebaut.

 

Watzmannostwand mit einheimischen Bergfuehrer

 

Endspurt zum Watzmann Gipfel

Ab der Biwakschachtel ist es nicht mehr weit! Die Kletterei wird aber noch einmal anspruchsvoller und gerade der Schluss ist bei schwindenen Kräften und brüchigem Gestein nicht zu unterschätzen. Die offiziell schwierigste Stelle in der Wand kommt noch... Es ist ein 5 Meter Pfeiler, welcher in senkrechter Kletterei zu überwinden ist. Wer allerdings die fast 2000 Höhenmeter bis hierhin geschaftt hat, der lässt sich von diesem Stück nicht abschrecken! Der Gipfel naht. Dies ist schon durch das Klettersteig Geklimper der Watzmann Überschreitung nicht zu überhören. Plötzlich wird es flach und alles ist vorbei. Der Gifpel der Watzmann Südspitze ist nach über 2000 Höhenmetern und unzähligen Klettermetern erreicht. Mit 2.713 Metern Höhe ist dies der höchste Gipfel im Nationalpark Berchtesgaden. Der Blick reicht zum Großglockner, Großvenediger und weiter zur Zugspitze.

 

Fakten zur Watzmann Ostwand

Die Watzmann Ostwand fordert Dich als erfahrenen Bergsteiger. Es steht weniger das Klettern und die Technik im Vordergrund, als das Klettern im "Schrofengelände". Seilfreies ungesichertes Klettern bis zum zweiten Schwierigkeitsgrad ist unabdingbar. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine hervorragende Kondition für eine Tourdauer von insgesamt ca. 12 Stunden sind für eine Durchsteigung erforderlich. Der Aufstieg dauert vom Ostwandlager bis zum Gipfel ca. 7-8 Stunden. Den Abstieg kann man entweder über die Watzmannüberschreitung oder das Wimbachgrieß gestalten. Beide Wege dauern rund 5 Stunden bis ins Tal.

 

  • Ausrüstung: Helm | Klettergurt | Leichte Bergschuhe oder Zugstiegschuhe
  • Beste Jahreszeit: Von Mitte Juli bis Mitte Oktober je nach Schneelage
  • Höhenunterschied und Dauer: 2.000 Höhenmeter und rund 12 Stunden
  • Anforderungen: Klettern im 3er Gelände, Ungesichertes Klettern im 2er Gelände, Kondition

 

Hier findet Ihr eine ganze Reihe Aufnahmen die während einer Begehung mit den netten Jungs von Real Adventure entstanden sind! Wir haben Sebastian und Ralf durch die Watzmann Ostwand geführt damit sie Ihre Video Reihe vervollständigen können.

Buche hier die Führung durch die Watzmann Ostwand

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