Wir haben für jede Bergsportart eine eigene Schwierigkeitsbewertung unter Berücksichtigung Deiner alpinen Erfahrung, sowie der Ernsthaftigkeit einer Bergtour entwickelt. Solltest Du Dir nicht sicher sein, beraten wir Dich gerne auch am Telefon.
1. Technik für Skitouren
Es gibt im Alpenraum KEIN einheitliches Bewertungssystem für Skitouren und Tiefschneefahren. Wir verwenden die SAC Schwierigkeitsskala für Skitouren. Hier findest Du die Definition beiWikipedia. Es versteht sich von selbst, dass bei extremeren Bedingungen (Sturm, Schnee, Eis, Nässe, Hitze usw.) auch eine höhere Schwierigkeit zustande kommt. Ein Puffer ist in der Selbsteinschätzung unbedingt nötig, gerade beim Abfahren!
Technik: L = leicht bis 30°
Leichte Skitouren mit Aufstiegen/Abfahrten mit einer Steilheit bis 30°. Bei einem Sturz im Auf- und Abstieg besteht keine Gefahr. Die Geländeform ist weich, hügelig und glatt. In der Abfahrt sowie im Aufstieg gibt es keine Engpässe. Der Aufstieg ist mit Bogentreten OHNE Spitzkehren möglich. Die Skitouren oder Skitourenkurse sind als leicht zu bezeichnen und für Einsteiger mit solidem Fahrkönnen auf schwarzen Pisten geeignet. Du bezeichnest Dich als sehr guten Pistenskifahrer, der bereits den einen oder anderen Abstecher in den Tiefschnee unternommen hat.
Technik: WS - = leicht - wenig schwierig 30°
Leichte - Wenig schwierige Skitouren mit Aufstiege/Abfahrten mit einer Steilheit von überwiegend 30°. Bei einem Ausrutschen im Auf- und Abstieg besteht keine Gefahr. Die Geländeform ist weich, hügelig und glatt. In der Abfahrt sowie im Aufstieg gibt es wenige Engpässe. Der Aufstieg ist vorwiegend mit Bogentreten und mit wenigen Spitzkehren möglich. Die Skitouren sind mit dem Begriff klassische Modetouren zu bezeichnen. Erfahrung im Tiefschneefahren und der Parallelschwung bei wechselnden Schneearten ist Voraussetzung für die Skitour/den Kurs.
Technik: WS = wenig schwierig bis 35°
Wenig schwierige Skitouren mit einer Steilheit bis 35°. Bei einem Ausrutschen im Auf- und Abstieg besteht keine Gefahr. Es können jedoch kürzere Rutschwege entstehen, die sanft auslaufen. Die Geländeform ist überwiegend offen mit kurzen Steilstufen und Engpässen. Für den Aufstieg sind teilweise Spitzkehren und Harscheisen nötig. In vergletscherten Gebieten können Steigeisen für Gipfelanstiege nötig sein. Du fährst in der Abfahrt mit solidem Parallelschwung bei allen Schneearten. Insgesamt bezeichnest Du Dich als guten Skifahrer im freien Gelände.
Technik: ZS = ziemlich schwierig bis 40°
Ziemlich schwierige Skitouren mit einer Steilheit bis 40°. Bei einem Ausrutschen im Auf- und Abstieg sind längere Rutschwege möglich, die jedoch noch abgebremst oder mittels Seilsicherung verhindert werden können. Kurze Steilstufen ohne Ausweichmöglichkeiten erfordern in mäßig steilem Gelände gute Reaktion. In der Abfahrt gibt es kurze und steile Engpässe. Für den Aufstieg sind SICHERE Spitzkehren nötig. Aufstiege über Steilstellen werden häufig mit Steigeisen und Pickel begangen. Du bezeichnest Dich als sehr guten Skifahrer bei allen Schneebeschaffenheiten.
Technik: S = schwierig ab 40°
Schwierige Skitouren mit einer Steilheit ab 40°. Bei einem Ausrutschen im Auf- und Abstieg sind längere Rutschwege möglich, die in Steilstufen abbrechen. Eine Seilsicherung ist hier teilweise notwendig. Steilhänge bergen viele Hindernisse und erfordern eine ausgereifte und sichere Fahrtechnik. Engpässe sind lang und steil. Kurzschwingen ist für Könner noch möglich. Für den Aufstieg sind SICHERE Spitzkehren nötig. Aufstiege über Steilstellen werden häufig mit Steigeisen und Pickel begangen. Du bezeichnest Dich als hervorragenden Skifahrer bei allen Schneebeschaffenheiten.
2. Kondition für alle Bergsport-Disziplinen
Die Anforderung an Deine Kondition trägt maßgeblich zu einem kalkulierbaren und reibungslosen Tourenverlauf bei. Beachte bitte bei der Einschätzung erschwerende Faktoren wie Höhe, schwerer Rucksack, schlechtes Wetter und Trittverhältnisse. Schätze Deine Konditionehrlich und realistischein und bereite Dich gewissenhaft auf die bevorstehende Tour vor. Die angegebenen Werte sollen Dir als Richtlinie dabei helfen die richtige Bergtour zu wählen. Die angegebene Gehzeit ist inkl. kurzen Trinkpausen. Größere Pausen sind hier nicht berücksichtigt und kommen zur Zeit noch hinzu.
Geringe Kondition- 3 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 400 Höhenmetern (Hm) oder einerGehzeit von 3 Stunden.
Mäßige Kondition- 5 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 400 - 800 Höhenmetern (Hm) oder einerGehzeit von 5 Stunden.
Gute Kondition- 7 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 800 - 1.200 Höhenmetern (Hm) oder einerGehzeit von 7 Stunden.
Sehr gute Kondition - 10 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 1.200 - 1.600 Höhenmetern (Hm) oder einerGehzeit von10 Stunden.
Hervorragende Kondition > 10 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von mehr als 1.600 Höhenmetern (Hm) oder einerGehzeit von mehr als 10 Stunden.
3.Die Gesamtschwierigkeit
Die Gesamtschwierigkeit errechnet einen Wert, der die Reise ins Verhältnis zu den weiteren angebotenen Reisen in der jeweiligen alpinen Sportart setzt. Dieser Wert errechnet sich aus der Einstufung in den Bereichen: Kondition, Technik, Alpine Erfahrung und Herausforderung/Risiko am Berg. Zusätzlich korrigieren unsere Bergführer den Wert aufgrund ihrer Erfahrung ggf. nach oben und unten. Diese persönliche Note ist für uns sehr wichtig, da nicht alles rechnerisch und faktisch einbezogen werden kann!
Um Dir die Übersicht im Tourenprogramm zu erleichtern, haben die Gesamtschwierigkeit und alle weiteren Symbole jeweils die Farbe der jeweiligen Alpinen Erfahrung.
4.Deine Alpine Erfahrung
Die Einteilung der Alpinen Erfahrung überträgt die erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse auf unsergesamtes Programm. So kannst Du einschätzen, welche Disziplin welche Alpine Erfahrung voraussetzt, und wo die Disziplin imgesamten Bergsportprogrammeinzuordnen ist. Es gibt hier natürlichkeine KLARE Abgrenzung, sondern lediglich fließende Übergänge. Die Alpine Erfahrung wird im Laufe Deiner Bergsteiger-Laufbahn ansteigen und Deine Fähigkeiten und Sinne werden im alpinen Gelände zunehmend geschärft und geschult.
Level 1 | Geringe Alpine Erfahrung | Dunkel-Grün
Sommer:Einfache - Mittlere Wanderungen Technik 1 - 3 | Schnupperklettern/Hallenklettern | Kletterkurs Fels Blautal GS 1 | Mountainbiketouren und Kurse
Winter: Sehr schwierige Skitouren/Hochtouren GS 4.3 - 5 | Sehr schwieriges Freeride GS 5 | Sehr schwieriges Eisklettern GS 4 - 5
5. Ernsthaftigkeit / Risiko am Berg
Der Begriff Ernsthaftigkeit / Risiko beschreibt die objektiven, psychischen und absicherungstechnischen Risiken bei einer Bergtour. Es gibt derzeit keine anerkannte Skala für diesen Begriff. Wir sehen uns als Reiseveranstalter in der Pflicht, Dich auf diese Risiken hinzuweisen und KEINE "falsche Sicherheit" zu versprechen. Der Bergführer handelt mit größtmöglicher Sorgfalt und Umsicht im Bereich des Risikomanagements. Dieser "ernste" Bereich setzt sich aus zwei Faktoren zusammen:
1. Wie ernst musst DU diese Tour nehmen?
Je ernster die Touren mit Blick auf Risikofaktoren zu nehmen sind, desto wichtiger ist eine ernsthafte (aufrichtige, ehrliche) Selbsteinschätzung des Gastes: der Bergrührer wird alles tun, um die Risiken möglichst gering zu halten, aber weder kann es am Berg absolute Sicherheit geben noch kann vor allem in sehr anspruchsvollen Situationen der Bergführer das für die sichere Bewältigung von Risikosituationen nötige Eigenkönnen der Gäste ersetzen!
2. Wie ernst ist die Tour bzgl. der objektiven Gefahren?
Je höher der Risikofaktor ist, desto höher sind die objektiven Gefahren, wie Steinschlag, Eisschlag, Gletscherspalten usw.
Gering / Einfache alpine Unternehmung
Das Gelände ist objektiv sehr gering gefährdet und es sind lediglich natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, die eine geringe Gefährdung darstellen. Die ausgewählte Tour ist weder besonders schwierig noch besonders lang. Ein Rückzug/Abbruch oder Ruhetag ist mit wenig Aufwand möglich. Fehler in der Selbsteinschätzung sind unproblematisch und in aller Regel gut zu lösen. Dies ist eine Tour für sportliche Einsteiger in alpinem Gelände.
Mäßig / Mittlere alpine Unternehmung
Das Gelände ist objektiv mäßig gefährdet. Es sind natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, die eine Gefährdung darstellen. Hinzu kommen Steinschlag, Abrutschgefahr, Schneefall und im Winter Lawinengefahr im gesicherten Skiraum. Die Länge der Tour und mögliche Gruppendynamik sind hier Negativ-Faktoren, die hinzukommen können. Ein Rückzug/Abbruch oder Ruhetag ist mit größerem Aufwand möglich. Fehler in der Selbsteinschätzung können je nach Tour mit etwas Aufwand abgefangen werden.
Erheblich / Anspruchsvolle alpine Unternehmung
Das Gelände ist objektiv erheblich gefährdet. Es sind natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, Steinschlag, Abrutschgefahr, Eisschlag, Gletscherspalten und Lawinengefahr in freiem Gelände, die eine Gefährdung darstellen. Die Länge der Tour und mögliche Gruppendynamik sind hier Negativ-Faktoren, die hinzukommen können. Ein Rückzug/Abbruch oder Ruhetag ist nicht möglich oder nur mit erheblichem Aufwand zu realisieren. Fehler in der Selbsteinschätzung führen zu Problemen im Tourenverlauf und stellen bereits eine Gefährdung dar.
Groß / Herausfordernde alpine Unternehmung
Das Gelände ist objektiv stark gefährdet. Es sind natürlich Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, Steinschlag, Abrutschgefahr, Eisschlag, Gletscherspalten und Lawinengefahr in freiem Gelände, die eine Gefährdung darstellen. Die Länge der Tour und mögliche Gruppendynamik sind hier Negativ-Faktoren, die hinzukommen können. Höhenprobleme, schlechte Erreichbarkeit z. B. bei einer Rettung und hohe objektive Gefahren machen eine Tour zu einem ernsthaften Unternehmen. Ein Rückzug/Abbruch oder Ruhetag ist unmöglich oder nur mit sehr erheblichem Aufwand zu realisieren. Fehler in der Selbsteinschätzung führen zum Touren-Abbruch und stellen eine Gefährdung dar.
Sehr Groß / Sehr herausfordernde alpine Unternehmung
Sehr Groß / Sehr herausfordernde alpine Unternehmung
Das Gelände ist objektiv sehr stark gefährdet. Es sind natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, Steinschlag, Abrutschgefahr, Eisschlag, Gletscherspalten und Lawinengefahr in freiem Gelände, die eine Gefährdung darstellen. Die Länge der Tour und mögliche Gruppendynamik sind hier Negativ-Faktoren, die hinzukommen können. Sehr große Höhe, extreme Temperaturen, schlechte Erreichbarkeit z. B. bei einer Rettung und sehr hohe objektive Gefahren machen die Tour zu einem sehr ernsthaften Unternehmen. Ein Rückzug/Abbruch oder Ruhetag ist unmöglich oder nur mit äußerst erheblichem Aufwand und zeitlichem Verzug zu realisieren. Fehler in der Selbsteinschätzung führen zu Touren-Abbruch und stellen eine große Gefährdung dar.
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