Tourbeginn: Regulär 12:00 Uhr
Finse
Tourende: Vorraussichtlich
19:00 Uhr
Finse
1. Tag:
Anreise nach Oslo
Von München oder Frankfurt fliegst Du nach Oslo. Am Flughafen erwartet Dich bereits unser Bergführer für die gemeinsame Fahrt in die Stadt, wo wir in Bahnhofsnähe unser Hotel beziehen. Am Nachmittag besteht die Möglichkeit zum Besuch des beeindruckenden Fram Museums auf der Halbinsel Bygdøy. Hier bekommen wir einen tiefen Einblick in die Geschichte der norwegischen Polarforschung und die Expeditionen von Roald Amundsen, Fridtjof Nansen und Otto Sverdrup. Besser könnte die Einstimmung auf die kommenden Tage nicht sein. Am Abend besuchen wir eines der vielen Restaurants in Oslo. Übernachtung im Hotel.
2. Tag:
Weiter nach Finse
Mit dem Zug fahren wir am frühen Morgen rund 4,5 Stunden weiter nach Finse in die "Arktis" der Hardangervidda. Finse ist das Mekka Norwegens für die Vorbereitung von Expeditionen nach Grönland, zum Südpol und zum Nordpol und kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits Roalf Amundsen trainierte hier für seine Südpol Expedition und brauchte mehrere Anläufe bis er 1896 erstmals die Durchquerung der Hardangervidda schaffte. Umgeben von Schnee und Eis beziehen wir im ehrwürdigen Hotel Finse 1222 unsere Zimmer. Am Nachmittag starten wir mit der Ausgabe und Einweisung in die Ausrüstung und lernen unseren Zugschlitten (Pulka), die Bedienung des Kochers und den Aufbau der Zelte kennen. Nach dem Abendessen erfolgt noch ein Unterricht in Orientierung und im Umgang mit Karte und GPS.
3. Tag:
Trainingstag in der Hardangervidda
Nach dem Frühstück heißt es erstmals die gesamte Ausrüstung auf die Pulkas verpacken. Auf dem Programm steht heute ein Praxistag im Gelände mit Kompassnavigation, Orientierung, Standortbestimmung, Gehen mit Pulka und Fjellski, Geländewahl und Aufbau eines Biwakplatzes. Am Abend beziehen wir unser erstes Biwak in der Nähe des Hotels und organisieren die erste Zeltübernachtung in der bis zu -30°C kalten Nacht. Unser Bergführer zeigt dabei Tricks und Kniffe, die vieles um das Zelt und im Zelt erleichtern und eine angenehme Nacht bescheren. Ein letztes Mal besteht die Möglichkeit zum Besuch der Bar im Hotel.
4. Tag:
Nach Süden zum Blåfjell
Das erste Frühstück im Zelt ist meist noch etwas ungewohnt, aber auch das wird sich die nächsten Tage zur Routine ausweiten. Wir packen unsere Ausrüstung zusammen und verlassen Finse gen Süden. Zunächst begleitet uns noch der mächtige Gletscher des 1.825 m hohen Hardangerjøkulen auf der rechten Seite. Aber bald lassen wir auch dieses Massiv hinter uns und wandern weiter in die Hardangervidda hinein. Unterwegs beschäftigen wir uns wieder mit Karte, Kompass und GPS. Jeder wird einen kleinen Teilabschnitt selbst führen. Geschickt schlängeln wir uns um die Erhebungen und machen etwa jede Stunde eine kleine Pause, um etwas zu essen und zu trinken. An der Südwestflanke des Finnsbergs vorbei geht es weiter zum Blåfjell. Hier gilt es einen windgeschützten Bereich zu finden, an dem wir unser Camp für die heutige Nacht aufschlagen. Am Abend Routenbesprechung für den Folgetag.
Marschstrecke ca. 22 km
5. Tag:
Zur Kraekkjahytte und weiter zum Midtselstjønnhovda
Frühstücken, Aufstehen, Schlafsack trocknen, sofern die Bedingungen es zulassen und packen. Dann geht es über den zugefrorenen Dragdeidfjorden zur Kraekkjahytte, der wir einen kurzen Besuch abstatten. Im Trockenen widmen wir uns den Themen SatPhone, PLB , Emergency Beacon. Über die weiteren Seen Veslekraekkja und Øvre Hein kann man flacher und zügiger nicht vorankommen. Unterwegs stehen wieder verschiedene Orientierungsübungen auf dem Programm und jeder darf einen Teilabschnitt selbst führen. Am Fuß des 1.268 m hohen Midtselstjønnhovda suchen wir uns wieder ein lauschiges Plätzchen für die Nacht. "1210" könnte ganz gut sein! Am Abend Routenbesprechung für den Folgetag.
Marschstrecke ca. 23 km
6. Tag:
Zum Langesjøen
Die heutige Etappe führt uns zum Langesjøen See und weiter nach Westen zum Midstrandnuten (1.325 m). Die Vorräte werden weniger und langsam wird auch das Pulka leichter. Unterwegs passieren wir die Rauhelleren Hytte, wo wir uns wieder einmal aufwärmen können. "Lang" hat der Langesjøen See ja schon im Namen und so wandern wir an seinem Ufer noch ein ganzes Stück zu unserem heutigen Biwakplatz, wo es wieder heißt Schneemauer, graben, graben, graben, Wasser kochen und schlafen.
Marschstrecke ca. 20 km
7. Tag:
Dem Hardangerjøkulen entgegen
Der morgendliche Ablauf ist nun schon eingespielt. Nach dem Frühstück brechen wir gen Norden auf und wandern am Jakobsbunuten vorbei bis in den Bereich des Swartatjørna. Ein letztes Mal suchen wir uns einen guten Platz zum Biwakieren, die Zelte bleiben heute jedoch ungenutzt. Gemeinsam bauen wir uns eine Schneehöhle als Notunterkunft für die letzte Übernachtung.
Marschstrecke ca. 25 km
8. Tag:
Letzte Etappe nach Finse
Einige anstrengende Erhebungen müssen wir heute auf dem Weg zurück nach Finse noch meistern. Atemberaubend ist dieser Teil nicht nur aufgrund der abwechslungsreichen Landschaft, die wir durchqueren. Auf halber Wegstrecke stoßen wir wieder auf unsere Ausgangsroute und erreichen am Spätnachmittag Finse. Der nun folgende Saunagang und das herrliche Abendessen im Restaurant ist krönender Abschluss und sicher ein kleiner Temperaturschock nach der Durchquerung. Übernachtung im warmen Hotel.
Marschstrecke ca. 28 km
9. Tag:
Reservetag | Heimreise
Die Hardangervidda lässt sich nicht so einfach kalkulieren. Aus diesem Grund haben wir einen Reservetag eingeplant, um schlechtes Wetter auch einmal aussitzen zu können. Sollte alles wie geplant laufen, so besteht heute die Möglichkeit für eine weitere Tour auf den Hardangerjøkulen ganz in der Nähe von Finse. Am Nachmittag oder am Abend heißt es Abschied nehmen von der Hardangervidda. Mit der Bergenbahn fahren wir zurück nach Oslo und mit dem Flugzeug gehts zurück nach Deutschland.