Bester Zeitraum für die Haute Route
Der März und April markieren die Hauptsaison für Skitouren auf der Haute Route. Beide Monate bieten hervorragende Bedingungen für hochalpine Unternehmungen, sind jedoch durch alpentypisch wechselhafte und teils herausfordernde Wetterverhältnisse geprägt.
Der März ist geprägt von stabileren Winterverhältnissen, bietet aber bereits längere Tage und intensivere Sonneneinstrahlung:
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Tagesverlauf: Kalte Nächte und oft stabile Hochdrucklagen mit sonnigen Abschnitten am Vormittag. Die Temperaturen steigen meist nur mäßig an, wodurch die Schneedecke oft ganztägig stabil bleibt.
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Temperaturen: In den Hochlagen (über 3.000 m) herrschen durchgehend Minustemperaturen, in tieferen Lagen können tagsüber leichte Plusgrade erreicht werden – insbesondere auf Südseiten.
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Schneefallgrenze: Bei Wintereinbrüchen kann es bis in die Täler schneien. Die Schneefallgrenze liegt meist zwischen 600 m und 1.800 m, abhängig von Wetterlage und Windrichtung.
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Wetterumschwünge: Frontdurchgänge mit Schneefall, starker Bewölkung oder Nebel sind häufig. Wetteränderungen können plötzlich auftreten und erfordern stets eine aktuelle Lagebeurteilung.
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Wind: In Höhenlagen ist starker Nord- oder Westwind häufig, der exponierte Passübergänge und Grate beeinträchtigen kann.
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Lawinengefahr: Vor allem nach Neuschneefällen besteht erhöhte Lawinengefahr durch Triebschneeansammlungen und schwache Altschneeschichten. Die Erwärmung spielt im März eine geringere Rolle, die Hauptgefahr geht meist von frischen Störungen aus.
Der April ist eine klassische Saisonzeit für die Haute Route, bringt jedoch wechselhafte und anspruchsvolle Wetterbedingungen mit sich. Das Hochgebirgsklima zeigt sich in diesem Monat von seiner besonders dynamischen Seite:
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Tagesverlauf: Typisch sind klare, kalte Nächte und sonnige Vormittage bei Hochdrucklagen. Im Tagesverlauf steigen die Temperaturen jedoch oft deutlich an, was die Gefahr von Nassschneelawinen erhöht.
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Temperaturen: In den Hochlagen (über 3.000 m) bleiben die Temperaturen meist unter dem Gefrierpunkt, während in tieferen Abschnitten tagsüber Plusgrade erreicht werden können.
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Schneefallgrenze: Diese kann stark schwanken – von unter 1.500 m bei Kaltlufteinbrüchen bis über 2.500 m bei Südwestlagen. Kurzfristiger Neuschnee ist häufig.
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Wetterumschwünge: Typisch für den April sind schnelle Wechsel von Sonne zu Schneefall oder Nebel. Wetterfenster können kurz sein und verlangen eine flexible Tourenplanung.
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Wind: Auf Pässen und Gletschern treten oft starke bis stürmische Winde auf, besonders bei Föhnlagen oder Frontdurchgängen.
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Lawinengefahr: Aufgrund der tageszeitlichen Erwärmung steigt die Lawinengefahr ab Mittag deutlich an, insbesondere auf steilen, sonnseitigen Hängen. Frühzeitiger Aufbruch und gute Einschätzung der Schneeverhältnisse sind unerlässlich.